In den vorhergegangenen Jahrhunderten mussten die einzelnen Orte, die selbstständige Gemeinden waren, eine Feuerwehr unterhalten. Diese nannte man in der damaligen Zeit "Brandwehren". Danach kam die Zeit der Pflichtwehren. Die Verordnungen dazu kann man noch heute in alten Dokumenten des Kreises Siegen nachlesen.
Im 19 Jahrhunderten existierte auch in Gernsdorf eine Brandwehr. Die Ausrüstung jedes einzelnen war sehr spärlich. Deshalb mussten alle neu,- und jung vermählten Ehepaare am Tag Ihrer Eheschließung einen Ledereimer bereitstellen. Auch die damaligen Nachtwächter dienten als Feuerwächter.
Die Gernsdorfer Brandwehr existierte bis 1911. Danach waren nicht mehr genügend Männer vorhanden, die sich in den Dienst der Brandwehr stellten, so dass per Gesetz eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt wurde. Das nun alles unter Zwang geregelt wurde, war der Sache, dem Nächsten aus innerer Überzeugung zu helfen, nicht dienlich.
Um aus eigener Überzeugung heraus den Mitmenschen zu helfen, fanden sich am 3. August 1936 27 junge Männer zusammen, um die Freiwillige Feuerwehr Gernsdorf zu gründen. Der "Stellplatz" für die wenigen vorhandenen Geräte wurde am Bichelbach, in der Nähe des Stauwehres eingerichtet.
Ab nun ging der Feuerwehrdienst in geregelten Verhältnissen weiter. Nachdem das 3. Reich einige Jahre Gültigkeit gehabt hatte, wurden vom alten System viele Details geändert. Wichtig war die Einführung des Feuer-Schutz-Gesetzes.
Die Freiwillige Feuerwehr hieß ab nun "Feuerschutz-Polizei". 1938 erhielt der "Halblöschzug Gernsdorf" einen neuen Geräteraum im Jugendheim.
Während des 2. Weltkrieges mussten einige Feuerwehrkameraden ihren Dienst in der Wehrmacht leisten, so dass auf immer jüngere Männer und sogar auf Mädchen und Frauen zurückgegriffen werden musste. Nachdem die Kriegs wirren beendet waren wurde der Löschzug Gernsdorf neu aufgestellt.
Die Jahre 1948 bis 1958 waren von vielen organisatorischen Umwälzungen betroffen. Ebenfalls in dieser Zeit erhielt der Löschzug eine Motorkraftpumpe TS/8 mit DKW Motor vom Typ "Meyer-Hagen". Dritter Löschzugfüher war zu dieser Zeit Josef Brachhäuser, der sein Amt 1960 an den Oberbrandmeister Walter Görg übergab.
Die TS/8 wurde 1965 durch eine TS/8 von Magirus inkl. Anhänger ausgetauscht.
Im Jahre 1968 sah man die Notwendigkeit eine Jugendgruppe aufzubauen. Dies geschah unter dem Hintergrund das man die Jugend früh genug an die Feuerwehr heranführen wollte, um später die Jugendlichen in den aktiven Feuerwehrdienst übernehmen zu können! So entstand unser heutige Jugendfeuerwehr. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde die Gemeinde Gernsdorf und somit auch der Löschzug Gernsdorf, am 1. Januar 1969, in die Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert. Durch diese Umstellung erhielt der Löschzug ein neues Fahrzeug. Einen TSF "Ford Transit".
Im Jahr 1975 wurde der Löschzug Gernsdorf mit Umluft unabhängigem, dem so genannten "schweren Atemschutz" ausgerüstet. 1976 wurde das 40 jährige Jubiläum begangen. Am 14. und 15. Juni des Jahres 1986 wurde dann das 50. jährige Bestehen gefeiert.
Über eine lange Zeit war der Löschzug im Geräteraum in Jugendheim untergebracht. Aufgrund der erreichten Größe und der Gerätschaften war der Neubau des Feuerwehrgerätehauses notwendig und unumgänglich.
So wurde unter der Trägerschaft der Gem. Wilnsdorf 1987 / 1988 ein neues Feuerwehrgerätehaus am Kindergarten errichtet. Am 8. April 1988 konnte Richtfest gefeiert werden. Ebenfalls 1988 wurde der mittlerweile 19 Jahre alte TSF Ford Transit durch eine LF 8 ersetzt.
1991 gab Walter Görg aus gesundheitlichen Gründen die Löschzugführung ab. Neuer Löschzugführer wurde Helmut Wolf, der gleichzeitig auch zum Oberbrandmeister befördert wurde.
Einen neuen Anhänger beschaffte die Wehr 1999 aus eigenen Mitteln! Dieser 1,2 Tonnen Anhänger wird für diverse Transporte der Jugendfeuerwehr und aktiven Wehr genutzt.
Im Jahre 2007 hatte die Löschgruppe die Zeit und Arbeitsintensiven Einsätze ihrer Geschichte. Es fing Anfang des Jahres mit dem Sturm Kyrill an, wo wir Abends in Bereitschaft standen und einige kleiner Einsätze in Gernsdorf abarbeiteten. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tag wurden wir wieder Alarmiert. Erster Einsatzort war die Landstrasse zwischen Wilnsdorf und Oberdielfen die von Bäumen befreit werden musste. Danach ging es auf die B 54 wo wir weiter Löschgruppen unterstützten, um die Strasse von um gestürzten Bäume zu befreien. Einsatzende war Nachmittags. Im Sommer wurden wir spät Abends zu einem Gefahrgutunfall auf die Autobahn 45 gerufen. Bis Morgens halfen wir die Gefahrgüter zu bergen und bei den Aufräumungarbeiten. Wie bei dem vorherigem Einsatz waren wir wenige Wochen später bei einem Grossbrand in Wilnsdorf gefordert.
Unser LF8 wurde 2008 nach nach fast 20 jähriger Dienstzeit durch ein neues LF 10/6 ersetzt. Mit dem neuen Fahrzeug steht der Löschgruppe Gernsdorf,mit 1000 Liter Wasser, das erste wasserführende Fahrzeug in der Geschichte zu Verfügung!
Das Jahr 2011 war für die Feuerwehr ein ereignisreiches Jahr, im Vordergrund des Jahres stand das 75 jährige Jubiläum der Löschgruppe! Welches mit einem wunderschönen Fest gebührend gefeiert wurde! Alls weiterer Meilenstein der Geschichte der Löschgruppe kann man die Mitarbeit bei dem Landeskonzept Verletzten Dekontamination 50 bezeichnen. Dies Konzept sieht vor das, mit dem Abrollbehälter V-Dekon 50, innerhalb einer Stunde ca. 50 Verletzte von schädlichen Stoffen zu reinigen. Diese neue und interesante Aufgabe im Katastrophenschutz wurde den Löschgruppen Gernsdorf und Rudersdorf, sowie dem DRK aus Kaan Marienborn übertragen.
Im Februar 2012 nahmen 4 unserer Kameraden, das erste Mal, an der Deutschen Feuerwehrskimeisterschaft teil. Dieses Event fand in Girkhausen(Langlauf) und in Neuastenberg(Alpin) statt. Unsere 4 Starter nahmen am Abfahrtslauf auf der Postwiese teil. Große Chancen rechneten wir uns nicht aus, aber unsere Leute hatten, in ihren Altersklassen, sich jeweils im guten Mittelfeld platziert.
Der Förderverein unserer Löschgruppe beschaffte 2014 einen Manschaftswagen (VW Transporter). Dieser steht nun für die Jugendfeuerwehr und die aktive Wehr zu Verfügung. Mit diesem 9 Sitzer steht der Löschgruppe das erste mal in der Geschichte ein zweites Fahrzeug bereit. Pfingsten 2013 hat Sturm Ela im Ruhrgebiet gewütet. Dorthin wurde die Drehleiter Wilnsdorf zur überörtlichen Hilfe entsant, unser Kamerad A. Hoffmann wurde als Motorsägenführer zu dem 2 tägigen Einsatz mit entsannt. Es ist das erste mal das Einer von uns zu einem mehrtätigen überörtlichen Einsatz ausgerrückt ist.
In der vergangen Jahrzehnten bis in die heutige Zeit haben die Wehrmänner und Frauen den freiwilligen Feuerwehrdienst bei einer Vielzahl von Einsätzen unter Beweis gestellt. In Not und Gefahr sind die Einsätze getreu dem Kodex der freiwiligen Feuerwehr "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" durchgeführt worden.